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Zeit der Liebe, Zeit des Abschieds

Zeit der Liebe, Zeit des Abschieds (Dodsworth)

 


USA, 1936
Genre: Drama
Regisseur: William Wyler
Darsteller: Walter Huston, Ruth Chatterton

Das Ehepaar Dodsworth - Fran und Sam - bricht zu einer längeren Reise nach Europa auf. Auf einem Luxusschiff, das den Atlantik überquert, beginnt Fran sich für andere Männer zu interessieren, während Sam die junge und attraktive Witwe Edith Cortright kennenlernt. Später verliebt sich Fran in einen europäischen Adeligen und klärt ihren Mann darüber auf, dass sie sich scheiden lassen will. Der verlässt seine Frau und setzt seine Tour durch Europa erst einmal alleine fort, bis er in Italien schließlich wieder auf Edith Cortright trifft, die sich in ihn verliebt.

Ein Film, mit dem man geduldig umgehen sollte

Kommentar: Es existieren diese Filme, hinter die man, nach dem man sie zur Hälfte angeschaut hat, am liebsten ein Häckchen setzen würde, weil sich nichts mehr bewegt - seien es die Charaktere oder die Handlung selbst, die man auch noch meint, vorausschauen zu können. ZEIT DER LIEBE, ZEIT DES ABSCHIEDS gehört zwar ebenfalls in diese unliebsame Kategorie, allerdings auch zu der dazugehörigen Minderheitengruppe, deren Filme sich alles in allem als gelungen ausweisen, da sie das Ruder noch mal herumreißen. Deswegen sollte man in jedem Fall die Tugend mitbringen, mit einem Kinostück geduldig umgehen zu können, falls man herausfinden möchte, was den zu seiner Zeit sehr erfolgreichen Spielfilm von William Wyler ausmacht. Denn ist ZEIT DER LIEBE, ZEIT DES ABSCHIEDS anfangs noch zäh und im Mittelteil öfters mal leblos, gelangen alle Elemente, die sorgsam angeordnet wurden, aber auf ihr Kommando warten mussten, erst im letzten Drittel schließlich zum Blühen. Wylers Melodram handelt an sich vom Zerbröckeln einer langjährigen Ehe und gibt über den Zustand der Beziehung eines Paares ein mehr analytisches denn ein mitfühlendes Bild ab, weshalb es gar nicht so viele empathische Höhepunkte anbietet, wie man von einem Streifen über Liebe ("im Alter") und der Suche nach Lebenssinn erwarten könnte. Zwar schieben sich auch hier für das alte Hollywoodkino typische, sentimentale Tonfetzen unter einige Dialoge, doch erfolgt ihr Einsatz kontrolliert und bleibt irgendwann sogar fast ganz aus. Des Weiteren wurde das nach Europa reisende ältere Ehepaar, das auseinandergeht und zusammenkommt, um doch wieder auseinanderzugehen, von Schauspielern verkörpert, die ihre besten Jahre in der Traumfabrik eigentlich schon hinter sich hatten. Davon merkt man aber ehrlich gesagt überhaupt nichts.

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