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Kurzfilm: Final Curtain

Final Curtain



USA, 1957
Genre: Drama, Horror (Kurzfilm)
Regisseur: Ed Wood
Darsteller: Duke Moore, Jenny Stevens

Dass extreme Reduzierung nicht zu übermäßig tollen Ergebnissen führen muss, zeigt sich in FINAL CURTAIN, einer knapp zwanzigminütigen Folge einer geplanten Serie, die Wood produzieren wollte. In diesem Pilot, dem meines Wissens nach keine weitere Episode mehr folgte, geht ein Mann nachts durch ein Theater und sieht sich dort mit merkwürdigen Lauten und gespenstischen Begebenheiten konfrontiert. Wie ein Eindringling, dem Bange davor ist, von den Hausherren, welcher Art sie auch immer sein mögen, bei seiner Überquerung erwischt zu werden, schreitet er durch die Räumlichkeiten, immer wieder anhaltend und panisch auf jedes ihm nicht passende Objekt schauend. Übertragen wird seine Furcht nicht nur mittels bravouröser Chiaroscuro-Bilder, die wieder einmal von Ed Woods Kameralogen William C. Thompson stammen; denn auch den Gedankenmonolog nutzt man als Werkzeug, um der expressiven Ebene mehr Druck zu verleihen. Möglicherweise ist das aber der schwache Punkt in der Konstruktion, weil die Emotionalität dadurch mehr erstickt, als dass sie intensiviert wird. Daran schuld ist nicht nur der Fakt, dass eine große Anzahl an Kommentaren nur noch einmal wiederholt, was sich schon im Bild ereignet, sondern auch der Umstand, dass die Zuschauer durch die beinahe pausenlose Aneinanderreihung von Gedanken mit Informationen übersättigt werden. Der Kurzfilm galt mehrere Jahrzehnte lang als verloren, bis er 2011 dann doch noch gefunden wurde. Er erinnert in seiner Machart an die Serie TWILIGHT ZONE, die 1959 erstmals startete. Doch was FINAL CURTAIN nicht mitbringt, ist eine funktionierende Pointe. Gleichzeitig vermisst man hier aber auch Woods anarchische Figurenkonzepte.

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