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Mr. Smith geht nach Washington

Mr. Smith geht nach Washington (Mr. Smith Goes to Washington)



USA, 1939
Genre: Drama, Komödie
Regisseur: Frank Capra
Darsteller: James Stewart, Jean Arthur

Der bei Eltern und Kindern beliebte Leiter eines Pfadfindercamps, Jeff Smith, wird über Nacht zu einem Senator. Doch der blauäugige Smith ahnt nichts von bösen Kräften in seiner nahen Umgebung, glaubt lieber an Ideale und an ein gerechtes Amerika. Als er gewissen Machenschaften von Politikern auf die Spur kommt, tut sich ein Abgrund vor ihm auf. Allerdings ist er nicht bereit, seine Ideale aufzugeben - stattdessen verteidigt er sie, und steht daraufhin in einen Kampf gegen Windmühlen.

Ein hundertprozentig amerikanischer Film

Kommentar: So naiv Frank Capra und Drehbuchverfasser Sidney Buchman den Fight eines amerikanischen Don Quijote gegen ein korrumpiertes System auch darstellen, so bestimmt sind die beiden in der Position, ihren grünschnabeligen Antihelden nicht an eine Plötzlichkeit zu verraten, an der schon viele Filme grandios gescheitert sind. Trotz des entscheidenden Knicks in seiner Senatorenkarriere, in dem er über das wirkliche Verhältnis von Idealen und Realität in der Politik unterrichtet wird, verwandelt sich der übertrieben patriotische Jeff Smith nicht in eine berechnende Kampfmaschine, die von einer Szene zur nächsten wie verwandelt mit Weisheit und Mut glänzt. Die Entsagung einer formelhaften Charakterentwicklung führt zu einer angenehmen down-to-earth-Stimmung, in der Jeff Smith tatsächlich als Jeff Smith aufgehen kann und sich deshalb nicht in eine Unglaubwürdigkeit katapultieren braucht. Der junge James Stewart, auf ganzer Linie überzeugend, spielt die Hauptrolle so ausführlich, so beseelt und ehrlich, als wäre sie ein Kindheitstraum von ihm gewesen. Die führende weibliche Kraft an seiner Seite, Jean Arthur, sorgt für erheiternde wie traurige Szenen; bezaubert nicht nur mit ihrem Äußeren, sondern auch mit zynischem Humor. Vielleicht entspringt es der Veranlagung der amerikanischen Filme über Idealismus, dass sie Pathos und schwarz-weiß-malerischen Ulk mit einbringen sowie generell dazu neigen, gerne mal dick aufzutragen. MR. SMITH GEHT NACH WASHINGTON hätte sich davon nicht direkt lösen müssen, aber sein Gesamtbild fiele überzeugender aus, wenn dem Zuschauer die eine oder andere klamaukige beziehungsweise pathetische Inszenierung erspart bliebe.

5/10

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